Die besten Vorleser lesen um die Wette

24.02.2020

Alena Domic
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Beim Ulmer Regionalentscheid treten neun Schüler an. Die Entscheidung fällt der Jury nicht leicht. 

Ein Buch kann vieles sein. Manchmal auch die Tür in eine fremde Welt. Gleich mehrere Türen öffneten sich am Dienstagnachmittag beim Regionalentscheid des 61. Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels, als die neun Gewinner der einzelnen Ulmer Schulentscheide in der Buchhandlung Kerler um die Wette lasen. „Ihr gehört jetzt schon zu den Besten der Besten“, sagte Moderatorin Sabine Müther.

 Der beste Vorleser Ulms kann aber trotzdem nur einer werden. Drei Minuten hat jeder Sechstklässler Zeit, um mit einer Passage aus einem selbstgewählten Buch die Jury zu überzeugen. Zu dieser gehören neben der Buchhandlungs-Mitarbeiterin Sabine Müther auch Melanie Klein von der Stadtbibliothek Ulm, Tim Bolter vom Buchpreis „Ulmer Unke“ und der pensionierte Lehrer Dieter Hagmann. Die Bewertungskriterien: Lesetechnik, Interpretation und Textauswahl.

„Ein Kopf-an-Kopf-Rennen“

Die Aufregung ist den Kindern – acht Mädchen und einem Jungen – nicht anzumerken. Flüssig, oft fehlerfrei und teilweise richtig mitreißend tragen sie dem Publikum ihre Texte vor. Auf dem Programm: Klassiker wie „Der kleine Hobbit“, die Buchreihe „Plötzlich It-Girl“ oder die Geschichte der pakistanischen Kinderrechtsaktivistin Malala. In der zweiten Runde darf noch einmal jeder einen unbekannten Abschnitt aus dem Buch „Mein Freund Pax“ vorlesen.

 „Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagt Müther – und gibt schließlich die Siegerin bekannt: Alena Domic vom Albert-Einstein-Gymnasium in Wiblingen. Die 11-Jährige ist mit dem Buch „Als mein Bruder ein Wal wurde“ von Nina Weger angetreten. „Die Geschichte hat mich sehr berührt und hat eine schöne Moral“, erzählt sie, als sie ihren Buchpreis und die Urkunde erhält. Was sie am Lesen mag? „Es ist ein toller Zeitvertreib.“ Für die Schülerin geht die Reise beim Bezirksentscheid weiter. Anschließend folgen vielleicht der Landesentscheid und das Bundesfinale am 24. Juni in Berlin.

 

aus der swp vom 19.02.2020, von Katrin Stahl