27.08.2022
Ja, die Göttinen und Götter waren uns, den achten Lateinklassen, günstig: Nach einer Stunde Bahnfahrt in prominenter Begleitung – Ulms Oberbürgermeister Czisch war auch „an Bord“ – und einem „Aufwärmtraining“ in Epigraphik (Inschriftenkunde) kamen wir pünktlich in Kempten und im APC (Archäologischer Park Cambodunum) an. Und zuerst ging es auch wirklich zum Herkules-Tempel, wo uns der custos templorum namens Florus im Umgangstempel mit auf die Prozession nahm – virtuell, versteht sich.
Nachdem wir also Herkules und seinen zwölf Taten genügend gehuldigt hatten, ging es hinaus in den Tempelbezirk zur eigenen Recherche zum Leben in Cambodunum, der alten Provinzhauptstadt Rätiens, einer römischen Provinz, die sich von Bayern und Baden-Württemberg über die Alpen bis in die Schweiz, Österreich und Norditalien erstreckte. Auf der Suche nach dem Spruch des Tages, dem Fundstück des Tages und dem Foto des Tages waren ein sehr umfänglicher Götterhimmel, ein eher gottloser „Stinkefinger“, die gallo-römische Pferdegöttin Epona, dann natürlich Merkur und das römische Geld oder auch die Abteilung zur Architektur unsere Stationen. Nach der Mittagspause gerieten wir auf dem Weg zum Forum dann doch, aber nur kurz, in den Regen, vor dem sich offensichtlich auch Kaiser Augustus geflüchtet hatte – sein Sockel vor dem Propylon des Forums: diesmal leer. Also nichts wie rein in die moderne Halle über den Thermen-Ausgrabungen, wo wir uns mithilfe von Spontanreferaten (nur 15 Min. Vorbereitung!) von römischer Wandfarbe über Fensterglas und Öllämpchen bis hin zur Funktionsweise der bis heute beliebten Spaßbäder gegenseitig schlau machten. Auch Frau Wörle und Herr Krischker fanden am Schluss das passende Outfit, die etwas jüngeren RömerInnen retteten die Archimedische Schraube vor einem heimtückischen Stein, sprangen Trampolin oder kauften sich für die nächsten Schulstunden das passende „spitzermäßige“ Katapult. HERCLE - Beim Herkules!
(Bilder: Kalinina, Krischker, Nottensteiner, Siewert, Sotnikov)