26.07.2025
Im April 2025 nahm die Klasse 9e am deutsch-tschechischen Wettbewerb „Nie wieder! – 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs“ teil. Zu diesem Thema wurden Beiträge in Form von zweiminütigen selbstgedrehten Videos gesucht, die das Kriegsende und die Forderung nach einer Erinnerung an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges thematisieren. Ausgeschrieben wurde der Wettbewerb durch die Europäische Akademie Berlin und den deutsch-tschechischen Zukunftsfonds.
Unsere Schülerinnen Josefine Münst, Caroline Wieben, Maya Klotz und Tia Teuffel gewannen als eines von drei deutschen Teams mit ihrem Beitrag „Ein Brief aus der Vergangenheit“ und wurden zur Preisverleihung, einem weiteren Videoworkshop und einer Sightseeingtour nach Berlin eingeladen. Hier berichten sie uns, wie sie an ihre Idee herangegangen sind und ihr Video umgesetzt haben:
Wie kann man etwas zeigen, das man nicht vergessen darf?
Diese Frage stand am Anfang unserer Arbeit zum Thema „Nie wieder" - und sie hat uns das ganze Projekt über begleitet.
Ursprünglich waren wir eigentlich zwei Teams mit verschiedenen Ideen. Während sich die einen Gruppe mit der Vergangenheit auseinandersetzen wollten, war das andere Team für einen Blick aus der Zukunft. Als wir unsere Ideen ausgetauscht hatten, spielten wir mit dem Gedanken, beide Vorschläge zusammenzufügen, um das Thema „Nie Wieder" aus zwei verschiedenen Perspektiven zu zeigen. Nachdem wir diesen Ansatz weiter ausgearbeitet hatten, haben wir uns schließlich dafür entschieden, beide Ideen zu verbinden.
Für den Dreh unseres Videos hatten wir zuerst die Idee, ein paar unserer Szenen vor einem leerstehenden Gebäude zu drehen. Wir wussten allerdings nicht, dass dieses schon abgerissen wurde, weshalb wir kurzfristig einen neuen Drehort suchen mussten. Nach langem Überlegen haben wir beschlossen, unseren Dreh in einen Kirchturm zu verlegen, da eins unserer Gruppenmitglieder einen Pfarrer in der Verwandtschaft hat, der uns den Zugriff ermöglicht hätte. Auf dem Weg zur Kirche entdeckten wir allerdings einen unterirdisch gebauten Raum, der durch eine Treppe zugänglich war. Dort drehten wir die Szenen aus der Zukunftsperspektive. Für die Szenen aus der Vergangenheit verwendeten wir die Theaterbühne, die im Gemeindehaus der Kirche mit passenden Requisiten aufgebaut war.
Inhaltlich wollten wir vor allem zeigen, wie schnell man vergessen kann, was eigentlich nie wieder passieren sollte und wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. In den Szenen aus der Vergangenheit schreibt ein Mädchen einen Brief an ihren Verlobten, der im Krieg ist. Sie beschreibt, wie sehr sich ihr Leben verändert hat, wie viel Angst sie hat und wie sehr sie sich wünscht, dass der Krieg endlich vorbei ist. Am Ende schreibt sie, dass so ein Krieg nie wieder geschehen darf.
In der Zukunft findet ein anderes Mädchen diesen Brief. Es ist bereits wieder Krieg, die Protagonistin lebt mitten in einer zerstörten Welt. Sie liest den Brief und versteht nach und nach, was das Mädchen damals erlebt hat. Dabei wird ihr klar, dass sich genau das wiederholt hat, wovor im Brief gewarnt wurde. Diese Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft war der Kern unseres Projekts. Wir wollten zeigen, dass Erinnern nicht nur bedeutet, sich alte Geschichten anzuhören, sondern dass es hilft, die Gegenwart zu verstehen und Verantwortung zu übernehmen.
Verfasst von: Josefine Münst, Maya Klotz, Tia Teuffel und Caroline Wieben