Das Schuljahr 2015/16 war für das Schulzentrum ein ganz besonderes, denn sowohl das Gymnasium als auch die Realschule konnten das 40-jährige Bestehen feiern.
Eigens für diesen Anlass wurde ein Jubiläumsausschuss gegründet, der aus Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Elternschaft beider Schulen bestand und zahlreiche Aktionen organisierte und koordinierte, um dieses Jubiläum gebührend zu feiern.
Unter anderem wurde ein Luftbild, bestehend aus 1500 Schülerinnen und Schülern, die die Zahl 40 nachstellten, mit Hilfe der Feuerwehr im Klosterhof von Wiblingen aufgenommen.
Außerdem wurde für das Gymnasium ein neues Schullogo entwickelt, das im Rahmen eines Wettbewerbes von zwei Schülerinnen des Schulzentrums (Gymnasium und Realschule) entworfen und auf der Pressekonferenz zum Schuljubiläum vorgestellt wurde. Dieses neue Logo ziert nun das Briefpapier der Schule und andere offizielle Dokumente.
Doch damit nicht genug!
Zum ersten Mal gab es 2015/16 am Gymnasium ein Jahrbuch, das als eine Art Überblick über das Schuljahr fungiert und die wertvollen Erinnerungen an Klassenaktionen, Exkursionen oder auch Wettbewerbe festhält.
Von zwei Fünftklässlerinnen wurde ein Jubiläumsmaskottchen entwickelt, das Einstein mit den Worten „Wer viel weiß, ist relativ schlau!“ darstellt.
Wie jedes Jahr gab es auch zum Jubiläumsjahr die Aufführung der Big Band im Café Jam, das Sommerkonzert der Chöre und Orchester der Schule im Kornhaus, eine Aufführung des Unterstufenchores („Schlaraffentheater“) und – passend zum Albert-Einstein-Jubiläum – die Aufführung des Dramas „Die Physiker“ durch die Theater-AG. Ein Extra-Konzert gab die Einstein-Big-Band aus Anlass ihres zwanzigjährigen Bestehens – mit aktuellen und ehemaligen Mitgliedern.
Das Jubiläumsmaskotchen
Des Weiteren besuchten das Gymnasium fünf Ehemalige, die im Rahmen des Projektes „Vom learning zum doing“ den derzeitigen Schülerinnen und Schülern von ihrem bisherigen Werdegang berichteten und dabei interessante Perspektiven für die Zukunft der Schülerschaft aufzeigten – mehr dazu unter der Rubrik „5 ehemalige Schüler blicken zurück“.
Rechtzeitig fertig wurde die eigens konzipierte Albert-Einstein-Briefmarke (70 ct.). Auch sie geht auf den Entwurf einer Schülerin zurück und macht nun deutschland- oder sogar weltweit Werbung für unser Schulzentrum.
Abgeschlossen wurde das Jubiläumsschuljahr durch einen Festgottesdienst in der Klosterbasilika St. Martin zu Wiblingen und durch die Assemblys der Realschule und des Gymnasiums, jeweils organisiert von der SMV.
Die Schulgemeinschaft möchte sich bei allen Mitwirkenden recht herzlich bedanken und blickt auf ein erfolg- und ereignisreiches Jubiläumsschuljahr zurück!
„Vom learning zum doing“ – so haben wir die Begegnungen mit unseren Ehemaligen Schülern überschrieben. Was hat ihnen die Schulzeit gebracht ? Wer oder was hat sie geprägt ? Wie verlief ihre berufliche Laufbahn ? Was können sie unseren heutigen Schülern mit auf den Weg geben ?
Auf solche Fragen erhofften wir uns Aufklärung und wir wurden nicht enttäuscht; jeder der Fünf hat ganz eigene Antworten gefunden.
Den Anfang machte gleich ein Doppel: PhD Johannes Maier ( Abi ‚91), der jetzt als Kunstdozent (Film) an der University of East London arbeitet. Geprägt im Kunstunterricht von Peter Degendorfer, von seinem Mathe-Leistungskurs eher weniger. Er brachte den Schülern einige frühe Filmwerke ( sehr schräg) mit: eine Opernsängerin schmetterte aus voller Brust „Tatütata“, während im Hintergrund ein Polizeiauto mit Blaulicht vorbeifuhr. Oder ein großer Laienchor sang im sonst leeren Neckarstadion Fußball-Fan-Lieder, bis ein heftiges Gewitter die Runde auseinanderjagte. Kunst ? Aber ja ! Glaubt an euch, nehmt Hindernisse als Herausforderung, das war seine Botschaft. Die Zahl der Schüler, die nach diesem Vortrag den Weg eines Künstlers wird, war sicher größer als davor !
Am selben Tag ( 3.Juni ) sprach vor dem Physik und Chemiekurs Dr. Philipp Mensch ( Abi 2005 ). Er wurde an der Schule besonders von Frau G. Schneider inspiriert und studierte nach den Zivildienst an einer Schweizer Eliteuni ( ETH Zürich) Physik. Was bringt jemand , der sich in seinem Studium und in seiner Promotionszeit vor allem mit Solarzellen und Mikro-chips befasst hat, dazu, nun als Unternehmensberater in der Bain&Company zu arbeiten ? Philipp Mensch war nie nur Naturwissenschaftler ( schließlich war er langjähriges Mitglied er Politik-AG !) . Seine jetzige Tätigkeit hat zwar direkt nichts mit dem Studium zu tun, doch es schadet nicht, wenn man als Berater, die technischen Abläufe eines Unternehmens begreift , so sein Fazit.
Prof. Gabriele Schaumann von der Universität Koblenz/Landau gehörte dem legendären Abi-Jahrgang ‚85 an – dem ersten Jahrgang, der seine gesamte Schulzeit am Wiblinger Gymnasium verbracht hatte. In dieser Zeit wurde sie vor allem von ihrem Chemielehrer M. Stüber geprägt. Er entzündete in ihr das Feuer für Chemie, das bis heute noch brennt – dies war in jeder Minute ihres Vortrags vor der 11. Jahrgangsstufe zu spüren. „Wir wühlen im Dreck“ , der, so Frau Schaumann, ein faszinierender Gegenstand ist. Sie stellte ihren beruflichen Werdegang immer wieder in Form einer Kurve dar, in der es viele Aufs und Abs gab. Manch ein Zuhörer wurde nachdenklich, als er erfuhr, wie viele Jahre es gedauert hat, bis es endlich eine unbefristete Anstellung gab !Nun aber forscht sie begeistert an der Schnittstelle von Biologie und Chemie, untersucht die Auswirkung von Schadstoffen im Boden und auch der so modernen Nanopartikel.
Noch ein Professor – Dr. Olaf Rank aus dem fruchtbaren Abijahrgang ’91. Auch er hatte – wie quasi alle unsere Referenten – keinen stromlinienförmigen Bildungsgang. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst eine Lehre als Bankkaufmann, bevor er gleich zwei Studien begann: Musik ( Gesang) und Betriebswirtschaftslehre. Erst nach 4 Semestern entschied er sich schließlich für das „solide“ Fach. Ob er es in Musik auch zum Direktor eines Universitären Seminars an der Uni Freiburg gebracht hätte ?
In seinem Vortrag gab er den J11ern einen Einblick in den Aufbau einer Universität und eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiengangs. Und ganz nebenbei nahm er in seiner lockeren Art den Schülern die Angst und die Ehrfurcht vor einem richtigen Professor. Auch dass ein Geschichte-Leistungskurs bei so einer beeindruckenden Laufbahn nicht schadet, konnte man mitnehmen.
Den Abschluss bildete am 8. Juli Andreas Buchenscheit ( Abi 01 ?), der die Jahrgangsstufe 10 zum Staunen brachte. Staunen darüber, was man alles in ein junges Leben packen kann.
Mit 18 Jahren schon den Facebook-Vorgänger „team ulm“ gegründet. Nach dem Abi Rettungsassistent, Medizin-Studium – abgebrochen, Medieninformatik angefangen und glänzend abgeschlossen, in einer Band gespielt, Auslandsaufenthalte in London, Stanford /Kalifornien, Tokio, Pilotenlizenz, Gründung und Organisation eines Musical-Vereins mit P. Franz, Lehrbeauftragter an der Uni Ulm , heute Chef des mittelständischen IT-Unternehmens Cortex-Media … Die Aufzählung ist weder vollständig noch streng chronologisch. Besondere Kennzeichen: Andreas Buchenscheit hat sich immer wieder die Freiheit genommen, sich eine Auszeit zu nehmen und etwas ganz Anderes zu machen, etwas ganz für sich. Und er hat auch nie seine menschlich-soziale Seite vergessen: er ist heute noch im Roten Kreuz aktiv. Standig ovations …
Wenn man versucht, Gemeinsamkeiten unter diesen so unterschiedlichen „Ehemaligen“ zu finden, dann ist es vielleicht dieses: Die meisten haben nicht gleich ihren Weg gefunden, haben Doppelstrategien und auch Sackgassen befahren. Aber dann haben sie nicht „Karriere gemacht“ sondern sind ihrer inneren Stimme gefolgt, haben darauf geachtet, was ihnen Freude macht. Diesen Weg sind sie dann engagiert , zäh und sehr erfolgreich gegangen.
Zur Nachahmung empfohlen !
Hermann Schmidt
(demnächst auch ein Ehemaliger …)
Unser Schulzentrum feiert seinen 40. Geburtstag. In der Südwestpresse war am 23.07.16 folgendes darüber zu lesen: